Biographie von Hans Holbein d. Ä.


1465 Hans Holbein d. Ä. wurde in Augsburg geboren. Er war Sohn des Gerbers Michael Holbein, der wahrscheinlich aus Basel stammte und seit 1464 in Augsburg nachweisbar ist. Hans Holbein d. Ä. war Bruder des Sigismund und Vater von Ambrosius und Hans Holbein d.J. Er wohnte in Augsburg, Vorderer Lech 20. In diesem Haus in der Altstadt ist heute die HolbeinGedenkstätte untergebracht.

Hans Holbein d. Ä. war Maler und Zeichner für Holzschnitt und Glasmalerei. Er war der bedeutendste Künstler des Übergangs von der Spätgotik zur Renaissance.

Lehrzeit und Wanderschaft führten ihn zunächst nach Ulm, später möglicherweise bereits in die Niederlande, das mehrfache Entlehnen von niederländischen Werken legen diesen Schluss nahe.

Wann Holbein sich, vermutlich bereits als Meister, in Augsburg wieder niedergelassen hat, ist nicht gesichert.

1485 Die Wandfresken in der Peterskirche, heute Kriegsopfer-Gedenkstätte, in Lindau entstanden.
1492/93 Sein frühestes Werk, die 4 Flügeltafeln eines Altares im Kloster Weingarten, sind wahrscheinlich noch in Ulm entstanden, worauf die Verbindung mit dem dort ansässigen Bildhauer Michel Erhart hinweist. Sie zeigen folgende Szenen: Joachims Opfer, Geburt Mariä, Tempelgang und Darbringung im Tempel. Diese 4 Tafeln befinden sich heute im östlichen Teil des Augsburger Doms.
1493 Das Gemälde "Madonna mit Kind" in der Kirche UNSERER LIEBEN FRAU IM OSTRACHTAL in BAD HINDELANG-BAD OBERDORF im Landkreis Oberallgäu entstand.
1493 Er kehrte scheinbar wieder nach Augsburg zurück, da er sich in diesem Jahr verheiratete.
1494 Sein ältester Sohn Ambrosius ist geboren; seit diesem Jahr erscheint Holbein regelmäßig in den Steuerbüchern der Stadt Augsburg.
1495 Die Gemälde Krönung Mariä in der fürstbischöflichen Residenz in Eichstätt, sowie der Tod Mariae datiert 1495, heute in der öffentl. Kunstsammlung Basel, entstanden.
1497/98 Im Winter wurde sein Sohn Hans Holbein d. J. in Augsburg geboren.
1499 Holbein weilte nochmals für einen vorübergehenden Aufenthalt in Ulm. Er malte jedoch auch für das Augsburger Katharinenkloster, heute Augsburger Gemäldegalerie.
1499 Das Gemälde "Maria mit dem Kind" ist entstanden.
Das Jesuskind umhalst die Mutter. Die Darstellung entspricht dem byzantinischen Typus der Mariä El‚usa. Ein Engel reicht dem Kind zum Zeichen seiner Welt- herrschaft den Reichsapfel. Ein anderer lockt einen Vogel mit einem Futtersäckchen. Die Lilien sind Symbol für die Jungfräulichkeit Mariä. Auftraggeber des privaten Andachtsbildes war nach Ausweis der Wappen Georg Gossenbrot und seine Ehefrau Radegundis Eggenberger aus Augsburg. Es ist aus Lindenholz und gehört dem Wittelsbacher Ausgleichfond der Bayerischen Staats- gemäldesammlung (Gemäldekatalog 197 S. 275).
Es befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
1500 Die Glasmalereien in der Heilig-Kreuz-Kirche in Landsberg/Lech entstanden.
1500 Die Glasmalereien im Kreuzgang des Willibalddoms in Eichstätt entstanden. Die Glasgemälde, das Jüngste Gericht und Schutzmantelmadonna, sind noch erhalten.
1500 Die Glasmalereien in der Sakristei von St. Ulrich und Afra in Augsburg, die die Anbetung der Könige und Madonna mit Heiligen zeigen, entstanden. Sie sind noch erhalten.
1501 Holbein schuf in Frankfurt a.M. den Hochaltar für das Kloster der Dominikanerinnen. Als Gehilfen begleiteten ihn sein jüngerer Bruder Sigismund und Leonhard Beck.
Die Außenseite des Altars schmückte ein Stammbaum der Dominikaner, die Sonntagsseite zeigte die Passion Christi. Nur an hohen Festtagen war der Altar ganz geöffnet, so daß Szenen aus dem Marienleben sichtbar waren, zu denen auch die Hamburger Tafel gehört. Nach jüdischem Brauch präsentiert Maria ihren Sohn im Tempel. Dabei erkennt der fromme Simeon, als Hohepriester gezeigt, in dem Kind den Messias. Während Maria mit traditionell blauem Mantel und Schleier dargestellt ist, tragen die Frauen in ihrem Gefolge Kleider nach der aktuellen Mode des späten Mittelalters.
1502 Holbein ist wieder in Augsburg. Werke in Kaisheim, und Straubing legen Zeugnis einer weitverbreiteten Tätigkeit in den folgenden Jahren ab.
Der Flügelaltar von Mariä Himmelfahrt in Kaisheim im Landkreis Donau-Ries befindet sich heute in der Alten Pinakothek in München.
In der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Straubing hat er in der Schusterkapelle das Altarbild und die Entwürfe für die Hochfenster im Chor mit Szenen aus dem Leben des heiligen Ulrich und der heiligen Afra geschaffen.
1502 Das Gemälde "Maria mit dem Kind" ist entstanden.
Maria ist thronend und als Königin des Himmels dargestellt. Engel halten eine Krone über sie. Die Lilien sind Symbol ihrer Jungfräulichkeit. Verklärte Gestalten vollführen eine Art himmlischen Reigen. Das zur Ruhe gekommene Stundenglas spielt womöglich auf den Zustand der ewigen Seligkeit an. Vögel singen das Gotteslob. Das Bild diente der privaten Andacht. Es wurde zeitweise Sigmund Holbein, dem Bruder des Künstlers, zugeschrieben. Es ist aus Lindenholz und gehört dem Wittelsbacher Ausgleichs- fonds der Bayerischen Staatsgemäldesammlung (Gemäldekatalog 197 S. 278).
1506 Hans Holbein d. Ä. und Albrecht Dürer portraitieren die Kaufmannsfamilie der Fugger in Augsburg.
1506-08 Er lieferte für die Augsburger Moritzkirche 2 Altäre, die leider verschollen sind.
1509 Er unternahm eine Reise in den Elsass, wo "etlich arbeit" auf ihn wartete. Im gleichen Jahr erhielt er den Auftrag, die Außenflügel des Silberaltars im Augsburger Dom zu liefern. Das Bildnis Anbetung des Kindes, das eines aus der gleichen Folge der von Israhel von Meckenem gestochenen Komposition zugehörig war, ist leider ebenfalls nicht mehr vorhanden.
1510 Die Gemälde für die Flügel eines Altars der Himmelfahrt Mariae mit Darstellung der Geburt Christi und der Anbetung der Könige wurden geschaffen, die aber gleichfalls nicht mehr erhalten sind.
Ab 1516 Holbein erhält mehrere Aufträge in Basel, Luzern und Isenheim (bei Colmar in Frankreich).
1517 Hans Holbein d. Ältere zieht nach Isenheim (bei Colmar in Frankreich) um.
1519 Sein großformatiges Spätwerk "Lebensbrunnen" entstand. Es befindet sich heute im Nationalmuseum in Lissabon.
1524 Hans Holbein d. Ä. ist in Isenheim (bei Colmar in Frankreich) gestorben.


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